Ostern

Gespräche mit der jüngeren Generation lassen gewisse Lücken bezüglich des Osterfestes befürchten:

Also, um ganz siche zu gehen: Karfreitag ist Tag der Kreuzigung und des Todes Jesus Christus'. Ostersonntag der Tag der Wiederauferstehung Jesus' von den Toten. Karfreitag ist in der evangelischen Tradition der höchste Feiertag.

Die Karwoche ist das Herzstück der österlichen Fastenzeit.Innerhalb der "Heiligen Woche" gibt es diverse Höhepunkte: Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und natürlich die Osternacht.

Der Ostertermin hängt natürlich eng mit dem jüdischen Passah-Fest zusammen. Jesus ging zum Passah-Fest nach Jerusalem und wurde dort hingerichtet.

Das Passah-Fest fand zur Erinnerung an den Auszug der Israeliten aus Ägypten statt (Exodus; 2.Mose 12).

Das Passahfest beginnt am Abend des ersten Frühlingsvollmonds und dauert in Israel sieben Tage.

Es ist neben dem Laubhütten- und dem Wochenfest eines der drei Hauptfeste.

Das "offizielle" Osterdatum wurde erst 325 beim Konzil von Nizäa festgelegt.

Ostern ist der Sonntag, der dem ersten Frühlingsvollmonds (da beginnt das jüdische Passah-Fest) folgt.

Als erster Frühlingstag wurde der 21.3. bestimmt.

Die Berechnung des Ostertermines wurde im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verfeinert:

Aber mit der Kalenderreform von 1582 galten grundsätzlich die von der katholischen Kirche aufgestellten Termine.

Das früheste Osterdatum ist der 22.3., das letzte der 25.4.

Es gibt somit insgesamt 35 verschiedene Ostertermine.

Gründonnerstag

hat nichts mit der Farbe zu tun, sondern leitet sich vom altehochdeutschen Wort "greinen" für Weinen ab.

Karfreitag

Dieser Tag ist der Todestag Jesu. "Kar" hat seinen Ursprung im althochdeutschen Wort "Kara" das "Klage, Kummer" bedeutet. Im englischen gibt es heute noch das Wort "care". Zur Todesstude Jesu (5.00 Uhr) versammelt sich die Gemeinde. Oft wird am Karfreitag auch der "Kreuzweg gebetet". Seine Stationen sind

1. Jesus wird zum Tode verurteilt
2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
4. Jesus begegnet seiner Mutter
5. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
8. Jesus begegnet den weinenden Frauen
9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
10. Jesus wird seiner Kleider beraubt
11. Jesus wird an das Kreuz genagelt
12. Jesus stirbt am Kreuz
13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
14. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt.

In den meisten katohlischen Kirchen gibt es solche Kreuzwegstationen.

Kreuzverhüllung

Der Brauch Kreuz und Bilder in der Fastenzeit zu verhüllen ist schon seit dem 12. Jahrhundert bezeugt. Der Ursprung der Verhüllung ist allerdings unklar. Die VerhÙllung wird von Bischof Wilhelm Durandus von Mende (13. Jhd.) allegorisch auf Joh 8,59 hin gedeutet, als Verbergen der Gottheit Christi in der Zeit des Leidens.

Die deutschsprachigen Bistümer entschieden sich bei der Neuordnung der Liturgie (1975-79) für die Beibehaltung der Kreuzverhüllung. Die Verhüllung geschiet nach dem Gottesdienst am Gründonnerstagabend, aber auch der früher übliche Termin am Passionssonntag darf beibehalten werden. Die Kreuze bleiben bis zur Kreuzverehrung am Karfreitag verhüllt, alle anderen Bilder und Statuen bis in die Osternacht. Zur palmsonntäglichen Palmprozession bleibt das Kreuz immer unverhüllt, da es liturgisch in dieser Feier Siegeszeichen ist.

Brauchtum

Die Osterbräuche, wie an Palmsonntag und Gründonnerstag sind aus Frühlingsfesten vorchristlicher Zeit übernommen.

Es war leichter andere zu bekehren, wenn man das Feiern nicht verbot. Also wurden die Termine übernommen und christanisiert.

Noch heute bekannte Frühlingsfeste (meistens wird der Winter symbolisch abgefackelt. Erlaubtes "Feuerchen machen" ist schließlich immer spaßig):

Osterfeuer (am Abend des 1. Ostertages oder in der Osternacht; seit dem Jahre 751 belegt),

Eisenacher Sommergewinn - Frühlingsfest in Eisenach am dritten Sonntag vor Ostern, gefeiert seit 1286, am Ende wird eine Strohpuppe, die den Winter darstellt verbrannt.

Sommertagszug (Frühlingsfest in der Kurpfalz, auch am dritten Sonntag vor Ostern, am Schluss wird ein Strohschneemann verbrannt.)

Sechseläuten am 3. Montag im April in Zürich. Endet mit der Verbrennung des Böög (ein Schneemann aus Papier)

Der dritte Sonntag vor Ostern heisst Laetare.

Denn mit "Freu’ dich, Jerusalem", (auf lateinisch: "Laetare, Jerusalem") beginnt vielen Eingangsgebet des dieses Fastensonntags.

Das Ostereiersuchen ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Das frühjährliche Bemalen von Eiern betrieben auch schon die alten Römer.

Das Ostereierrollen und ähnliche Bräuche sollen das Wegw¹lzen des Steines vom Eingang des Grabes Jesu symbolisieren.

Zu einem besonderen Zweig der Volkskunst entwickelte sich die Kunst der Verzierung der Ostereier, zumal im slawischen Kulturraum, einschließlich der Sorben.

Das Osterlamm steht für die Identifkation Jesu mit dem Lamm. Es gibt das Osterlamm als Backfigur und als echten Lammbraten, wobei der oft ein Zicklein ist.

Der Osterhase, der bei uns gerne als Schokoladenmümmelmann verzehrt wird, ist natürlich dank ein Fruchtbarkeitssymbol. seinen Einzug in die Ostertradition hielt er im 17. Jhd. durch das protestantische Bürgertum, wohl als Symbol für anonymes Schenken (ähnlich wie bei seinem Kumpel Nikolaus). Damals hat er auch den Job Eier zu bringen aufs Auge gedrückt bekommen.

Der Osterspaziergang

Durch Johann Wolfgang von Goethe wurde der Osterspaziergang ein fester Bestandteil der klassischen Literatur ("Faust", 1. Teil, Szene "Vor dem Tor").

In Österreich heißt der Spaziergang auch "Emmausgehen" in Erinnerung an den Gang der Jünger Jesu nach Emmaus

Der Osterspaziergang:

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

Eier

Eier sind in verschiedene Klassen eingeteilt:

XL/sehr groß = 73 g und mehr
L/groß = 63 g bis 73 g
M/mittel = 53 g bis 63 g
S/klein = unter 53 g.

Die Farbe der Eierschalen ist genetisch bedingt, aber nicht unbedingt mit der Gefiederfarbe gekoppelt

Die Eischalenfarbe geht von weiss bis dunkelbraun.

Die Eifarbe hat keinen Einfluss auf den Geschmack oder den Nährstoffgehalt.

10-11% eines Eies sind Schale und Eihäute.
50-55% sind Eiweiß
32-35% macht das Eigelb aus.

Die Eischale ist porös und luftdurchlässig. Dadurch können enstehende Küken mit Sauerstoff versorgt werden. Leider können dadurch Eier im Kühlschrank auch fremde Gerüche annehmen.

Das Ausbrüten eines Küken dauert 21 Tage.

Am siebten Bruttag sind alle lebenswichtigen Organe angelegt und das embryonale Küken sieht aus wie ein Mini-Hähnchen mit überdimensionierten Kopf.

Die Federn kommen erst ab dem elften Bruttag.

Ab dem neunzehnten Tag piepst das Küken.

Die Küken "sprechen" damit auch das Schlüpfen ab.

Bis zu zwei Stunden warten sie aufeinander, damit sie zusammen schlüpfen.

Normale Hühnereier, die man im Laden kauft, stammen von speziell gezüchteten Legehennen. Die können prima Eierlegen, dafür schlecht zu mästen.

Zum Verzehr gibt es entsprechend gezüchtete Masthühner (born to grill, ha, ha, ha).

Auch die eierlegenden "freilaufenden" Hühner sind Legehennen.

Was man bei der Legehennenzucht noch nicht geschafft hat, ist die natürlicherweise zu 50% anfallenden Legehähnchen wegzuzüchten.

Da diese Hähnchen auch nicht als Masthähnchen geeignet sind, werden die Hähnchenküken aussortiert und vergast oder geschreddert (Pfui deibel).

Allerdings ist das Leben eines Masthähnchens auch nur 40 Tage länger. Nach 40 Tagen Mast landen die Masthähnchen auf dem Grill.